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Kleine Tipps, die vielleicht größere Wirkung haben als erwartet: Heute starte ich diese lose Folge von kurzen Beiträgen mit dem altbekannten Apfelessig. Jeder kennt ihn und es gibt viele Berichte über seine gesundheitsfördernden Wirkungen. Er enthält Enzyme, Essigsäure und andere organische Säuren, die erstaunliche Eigenschaften für den menschlichen Organismus bieten. Dafür muss man die nicht pasteurisierte, ungefilterte Form von Apfelessig verwenden, bei der die Essigmutter noch intakt ist.

Mein Tipp bezieht sich auf die Eigenschaft, dass Essig die Verdauung fördert. Das kann bei einer Ernährung mit weniger Kohlenhydraten und höherem Fettverzehr (low carb oder ketogen) ungemein unterstützend wirken. Apfelessig verbessert die Magensäure- und Gallenblasenfunktion und hilft bei der Verdauung von Fetten.

Worüber ich am meisten gestaunt habe, ist der Umstand, dass viele Menschen einfach nicht genug Magensäure für eine effektive Verdauung bilden. Man ernährt sich vollwertig mit nährstoffdichten Lebensmitteln oder nimmt sogar unterstützend Nahrungsergänzungsmittel, Vitamine und Co. ein, aber trotzdem „hilft“ nichts wirklich. Warum? Weil der Magen die Nahrung, insbesondere die Proteine nicht optimal aufspalten und für die Darmpassage vorbereiten kann. Ein saurer Mageninhalt, der in den Darm eintritt, wäre auch das Signal für die Bauchspeicheldrüse, dass sie jetzt loslegen kann mit der Produktion von Verdauungssäften und Insulin.

Vor diesem Hintergrund ist es schlimm, dass viele Menschen Magensäureblocker einnehmen. Das mag eine Symptomerleichterung für Betroffene bringen, schiebt sie aber unausweichlich in Richtung auf eine Nährstoffunterversorgung und schlechte Nahrungsauswertung. Wenn das Immunsystem deines Körpers aber beispielsweise bereits mehr Zink verbraucht, weil es dieses für die Bekämpfung einer chronischen Infektion oder Entzündung benötigt, dann fehlt irgendwann der Nachschub durch die Nahrung und eine Erkrankung kann voll ausbrechen.

Die Empfehlungen zur Einnahme sind im allgemeinen 1 EL Apfelessig in einem halben Glas Wasser, sodass es in einem Zug getrunken werden kann, etwa 15 Minuten vor einer Mahlzeit.

Diese Einnahme soll auch helfen, den Blutzucker zu stabilisieren, wenn sie vor einer Mahlzeit mit höherem Kohlenhydratgehalt stattfindet. Man kann Apfelessig auch direkt aufs Essen geben, beispielsweise auf ein Stück Fleisch, um die Proteinverdauung zu fördern. Aus ähnlichem Grund ist es auch sinnvoll, bei einer Mahlzeit als erstes das Fleisch zu essen, weil es dann als erstes in der Magensäure landet und so optimaler aufgespalten wird. Deshalb sollte man ja direkt zu Mahlzeiten nichts trinken (auch einige Zeit vor und nach dem Essen), damit der Magensaft nicht verdünnt wird.

Photo: Wicherek von Pixabay